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Ein soziales Vorbild als Namenspatin

Ruderting, den 04. 08. 2014

Ein soziales Vorbild als Namenspatin

Straße im Baugebiet Reiserberg wird nach langer Debatte nach Rosi Obermüller benannt


Von Theresia Wildfeuer
Ruderting. Ruderting hat eine Rosi-Obermüller-Straße. Mit 13:3 Stimmen hat der Gemeinderat nach ausführlicher Diskussion beschlossen, die neue Straße im Baugebiet Reiserberg, das derzeit realisiert wird, der sozial sehr engagierten Bürgerin zu widmen, die früher Kranke pflegte, Sterbende betreute und auf ihrem letzten Weg begleitete. Bereits vor Jahren war Rosina Obermüllers Name immer wieder Gegenstand von leidenschaftlichen Debatten.
Bürgermeister Rudolf Müller (CSU) trug drei Anträge vor. Eva Maria Öttl bat, mit der neuen Straße Rosi Obermüller zu ehren, weil sie lebenslang soziale Dienste verrichtet habe und somit Vorbild für alle sei. Die CSU begründete ihren Antrag zur Bürgermeister-Schätzl-Straße damit, dass Josef Schätzl seit 1981 als ehrenamtlicher Bürgermeister für die Gemeinde tätig war und er sich dabei besonders für das Allgemeinwohl verdient gemacht habe. Als Dritter argumentierte Rudolf Zimmermann, dass Hans und Sophie Scholl bedeutende Symbolgestalten des Widerstands gegen das NS-Regime waren. Daran zu erinnern, sei ein kleiner Beitrag gegen den Rechtsradikalismus in Deutschland.
Eva Maria Fuchs von den Bürgern für Ruderting (BfR) hob besonders die Sterbebegleitung, Hospiz- und Palliativhilfe hervor, die Rosi Obermüller leistete. Sie habe Angehörige getröstet, Ruhe ausgestrahlt, keine Ratscherei betrieben und sei ebenso still von der Welt gegangen. Ihr Wirken sei soziales Engagement in reinster Form. „Man würde sie heute für das Verdienstkreuz vorschlagen“, betonte Fuchs. Sie bezeichnete die Diskussion als „beschämend“. Die Lebensleistung einer Frau zu schmälern, die unentgeltlich für alle tätig war, sei kein gutes Signal. Ihr Engagement wolle man mitnichten schmälern, entgegnete 2. Bürgermeister Johann Streifinger (CSU). „Beschämend“ sei zu dick aufgetragen.
Alois Bredl (FWG) erinnerte daran, dass es schon in den Jahren 2006 und 2007 eine Diskussion darüber gegeben habe, ob Straßen nach noch lebenden Personen benannt werden sollen. Auch Rupert Veit (FWG) erinnerte an die Debatte um die Maria-Uhrmann-Straße und den Pfarrgarten. Dies sei bereits die dritte Diskussion. Doch es sei an der Zeit, Rosi Obermüller zu ehren. Der Straßenname solle jedoch nicht zu lang sein.
Ludwig Kolbeck (BfR) verwies ebenfalls auf die Auseinandersetzung von 2007. Damals seien vier Straßennamen zur Debatte gestanden. Mit denkbar knapper Mehrheit von 8:7 sei die Maria-Uhrmann-Straße gegen eine Rosi-Obermüller-Straße beschlossen worden. Pfarrer i.R. Josef Liebl, der ebenfalls Pate für eine Straße stehen sollte, habe seinen Namen aber dann nicht mehr zur Verfügung gestellt. Hans Ziegler (BFR) lehnte eine Bürgermeister-Schätzl-Straße strikt ab.
Er kenne einige „Rosi-Obermüllers“ sagte Hans-Jürgen-Nirschl (CSU). Er lehne alle drei Vorschläge ab. Er stellte den Antrag auf „Sonnenstraße“. Johann Streifinger akzeptierte es, Straßennamen nicht nach lebenden Menschen zu vergeben und zog den Antrag der CSU zurück.

 

 

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