Bunter Liederreigen auf hohem Niveau

Bunter Liederreigen auf hohem Niveau PNP-Bericht vom 31.01.2018

Barbara Dorsch und Steffi Rösch in Ruderting

Einen internationalen Liederabend auf hohem Niveau boten die beiden Passauer Künstlerinnen Barbara Dorsch und Steffi Rösch in Ruderting.
Wann hört man heute bei einem Liederabend französische Chansons wie „Parlez moi d‘amour“ von Jean Lenoir, Zarah Leanders musikalischen Frage „Kann denn Liebe Sünde sein“, oder den Bossa nova von Laurindo Almeida, „Wintermoon“? Eingangs oder mittendrin gibt es als bodenständig-niederbayerische Kost mit einem Kinderlied auf den letzten Sturm anspielend ein „Frederikerl“ und später das „Hochwasserlied“ der geschädigten „Ilz-staadlerin“ Barbara Dorsch, dazu die Ballade von der Weißwurst, Opus 1, 2, und 3. Es war insgesamt eine mutige Mischung und Liedauswahl von Erotik, Jazzigem, Bodenständigem und Sehnsuchtsliedern, in diesem Mix wohl noch nie gehört. Und auch das Publikum als „Chor der gernsingenden Falschsänger“ (O-Ton Dorsch) leistete durch Mitsingen seinen Beitrag.
Beide Künstlerinnen überzeugten durch großes musikalisches Können. Barbara Dorsch, stimmgewaltig, vielseitig und klang- und lautfarbig, gepaart mit viel Ausdrucksstärke, schauspielerischem Können, Situationskomik und Witz. Steffi Rösch beherrscht ihr Instrument, das Piano, virtuos und zauberte einen Klangteppich in den Raum, der einen mitfliegen ließ in die Musiksphären; sehr einfühlsam in der Begleitung von Barbara Dorsch. Und wenn sie solo sang, lief einem bei manchen Passagen eine Gänsehaut den Rücken runter, wie beim gefühlvollen „Fields of Gold“. Und mit dem Schlusssong „Jeder Mensch braucht einen Engel“ war man versucht, das Feuerzeug anzuknipsen. Einen bereichernden und gelungenen Abend mit zwei absoluten Könnerinnen erlebte ein begeistertes und bezaubertes Publikum, das dafür viel Applaus spendete. Johannes Schmidt