Bannerbild
Bannerbild
Bannerbild
Bannerbild

Mit Kanonendonner in den großen Festtag

Ruderting, den 15. 05. 2018

Mit Kanonendonner in den großen Festtag PNP-Bericht vom 15.05.2018

SKV Ruderting feiert 150-jähriges Bestehen mit zahlreichen Ehrengästen und Vereinen – Festzug und stilles Gedenken

Hans Schauer.Bestes Feierwetter, zahlreiche Ehrengäste und Gastvereine und 28 in den Himmel aufsteigende Friedenstauben bildeten den äußeren Rahmen des 150-jährigen Gründungsfests des Soldaten- und Kriegervereins Ruderting. Schirmherr war Bürgermeister Rudolf Müller.

Bereits frühmorgens wurden die Rudertinger durch Kanonendonner geweckt, als die Mitglieder des Jubelvereins Fahnenmutter Paula Kreipl mit ihren Festdamen zu Hause abholten. Nach dem Empfang der Gastvereine bewegte sich ein langer Zug vom Festzelt am Sportgelände zur Kirche, wo vor Beginn des Gottesdienstes Vorstand Walter von der Sitt die Ehrengäste begrüßte.

 

„Bleibt der Wohlstand auch künftig erhalten?“

 

Eingangs des von Pfarrer Markus Krell und Pfarrer i.R. Josef Liebl zelebrierten und von der Blaskapelle Kirchberg vorm Wald musikalisch umrahmten Festgottesdienstes betonte Pfarrer Krell, dass Frieden nicht allein von Menschen hergestellt werden könne, sondern dass dazu Gottes Hilfe unerlässlich sei. Krell segnete die Fahnenbänder der Gemeinde Ruderting und des Patenvereins Neukirchen für den Jubelverein sowie die Erinnerungsfahnenbänder des SKV Ruderting für den Patenverein Neukirchen und den Kameradschaftsbund aus der Gemeinde Ilz in der Steiermark, bevor sie an die jeweilige Fahne geheftet wurden.

BSB-Präsident Richard Drexl erinnerte an die Gründung des Soldaten- und Kriegervereins Ruderting, die in einer wegweisenden Periode deutscher Geschichte stattfand. Nach dem Sieg der Preußen in den deutschen Einigungskriegen in der Schlacht bei Königgrätz im nahen Böhmen im Jahr 1866 folgte 1871 durch den damaligen Reichskanzler Otto von Bismarck die Gründung des Deutschen Reichs unter Einschluss des Königreichs Bayern. Die Bevölkerung auf dem Land war bettelarm und suchte Zuflucht in den Städten. Besonders die aus dem Krieg heimgekehrten, oftmals schwerverwundeten Soldaten und deren Angehörige konnten sich auf keinen starken Sozialstaat stützen, mussten sich gegenseitig helfen und standen in den Krieger- und Veteranenvereinen füreinander ein.

Die Menschen heute leben in Wohlstand. „Bleibt das auch in Zukunft so?“, fragte der Festredner. Wenngleich in der jetzigen Großen Koalition im Sozialbereich große Ausgaben geplant seien, habe die Bundeswehr einen Stellenwert unter „ferner liefen“. Der ehemalige Bundeswehrgeneralinspekteur Klaus-Dieter Naumann bemerkte einmal: „Die Bundeskanzler Gerhard Schröder und Angela Merkel haben die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands ruiniert.“ Mit einer schwachen Bundeswehr könne der Staat seine ureigenen Aufgaben, die Sicherheit für seine Bürger nach innen und nach außen zu gewährleisten, nicht erfüllen. Während Europa sich langsam wieder auf dem Weg der Einzelstaatlichkeit befinde, würden wenigstens in Niederbayern die Menschen noch zusammenhalten, stellte Drexl fest. Zur Identität eines sicheren Staates zählen nach den Worten von Drexl auch die Sprache und die Vielfalt der Dialekte.

Auch Bürgermeister Rudolf Müller ging auf das Wahren der Kameradschaft der Kriegsteilnehmer auch in Friedenszeiten ein, das zur Gründung des Soldaten- und Kriegervereins Ruderting beitrug. Die Männer der ersten Stunde der Vereinsgründung hätten noch gewusst, was der Unterschied zwischen Krieg und Frieden bedeute, deshalb komme den Soldaten- und Kriegervereinen gerade in der heutigen Zeit eine immer größere Bedeutung zu, ständig für den Erhalt des Friedens zu mahnen und einzustehen.

Leitender Regierungsdirektor Armin Diewald sagte, obwohl die Welt weit von einem Frieden entfernt sei, lohne es sich immer, nach Kompromissen zu suchen, bevor man zur Waffe greife. Den Soldaten- und Kriegervereinen attestierte der Landratsstellvertreter, ein fester Bestandteil der bayerischen Heimat zu sein.

 

„Bayern und die Steiermark gehören einfach zusammen“

 

Rupert Fleischhacker, Bürgermeister der Rudertinger Partnergemeinde Ilz in der Steiermark und Vorsitzender des dortigen Kameradschaftsbunds, berichtete, er sei viele Jahre Angehöriger des österreichischen Bundesheers gewesen und habe dabei erfahren, was es heißt, den Frieden zu bewahren. Er zeigte sich begeistert vom Zusammenhalt der Bayerischen Soldaten- und Kriegervereine und stellte fest, eingehend auf die kulturellen und sprachlichen Gemeinsamkeiten von Bayern und der Steiermark: „Bayern und die Steiermark gehören einfach zusammen.“

Nach einer Gedenkminute am Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Gemeinde Ruderting in den vergangenen beiden Weltkriegen ließen BSB-Präsident Drexl, Bürgermeister Müller und der Vorsitzende des SKV Ruderting von der Sitt 28 weiße Friedenstauben in den weiß-blauen Himmel steigen. Dann zogen der Jubelverein, die Ehrengäste und Gastvereine zur Marschmusik der Blaskapellen Kirchberg vorm Wald und Thurmansbang zum Festzelt am Sportgelände zu einem gemütlichen Beisammensein.

 

Bild zur Meldung: Mit Kanonendonner in den großen Festtag