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Ruderting kriegt ein Heimatmuseum

Ruderting, den 25. 03. 2019

Ruderting kriegt ein Heimatmuseum PNP-Bericht vom 23.03.2019

Gemeinderat einstimmig dafür – Schule stellt Raum zur Verfügung, aber unter Vorbehalt

 

Sabine Kain. Lange hat die Gemeinde damit geliebäugelt, nun ist es beschlossene Sache: Ruderting bekommt ein Heimatmuseum. Das entschied der Gemeinderat am Donnerstagabend mit einstimmigem Votum – und ohne Diskussionsbedarf. Der entstand erst bei der Frage nach der konkreten Umsetzung, insbesondere nach dem Wohin.

Dass der Gemeinderat gern ein Heimatmuseum hätte, bekundete das Gremium bereits mit seinem Ja zum Haushalt, denn dort sind schon Mittel für das Museum eingestellt worden. Nun fand sich auch ein Ort, wo es eingerichtet werden kann: die Schule. Schulleiter Josef Glotz stellte einen Raum in Aussicht, machte seine Zusage aber von einer Bedingung abhängig: Sollte die Schule den Raum eines Tages selbst brauchen, muss das Heimatmuseum wieder ausziehen.

 

Steinzeitfunde und Geschichten

 

„Geschichtliche Quellen müssen ordentlich aufbewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“, ließ Glotz keinen Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines Heimatmuseums. Als Schulleiter müsse er aber auch darauf achten, „dass wir uns keine Erweiterungsmöglichkeiten verbauen“. Als Beispiel nannte der die steigenden Anforderungen durch die Digitalisierung, da werde ein Computerraum auf Dauer vielleicht nicht reichen. Eva Maria Fuchs (BfR) erkundigte sich nach den Raumkapazitäten der Volksschule. Dort werde aktuell jeder Raum genutzt, sagte der Schulleiter, allerdings könne er durch die Mehrfachnutzung bestimmter Räume derzeit ein Zimmer freihalten für das Museum. Idealerweise wäre dies der Raum neben dem bereits eingerichteten Schulmuseum, sagte Glotz.

Ludwig Kolbeck (BfR) wollte Nägel mit Köpfen machen: „Ich will nicht zu lange warten, sonst gehen uns Fakten und Recherchen mit der Zeit verloren“, mahnte er zur Eile. Neben den Steinzeitfunden der Familie Kobler nannte er auch die heimatgeschichtliche Arbeit von Eva Maria Öttl als Beispiele.

Die Rudertingerin macht sich seit Jahren für ein Heimatmuseum stark und begeisterte auch Bürgermeister Rudolf Müller für die Idee, der bereits 2014 einen Aufruf ins Gemeindeblatt setzte, um weitere Exponate für das Museum zu finden. Doch bisher scheiterte die Umsetzung an fehlenden Räumlichkeiten. „Der Plan für das Inventar ist fertig“, berichtete die Heimatforscherin dem Gemeinderat am Donnerstagabend. Sie möchte im Museum aber nicht

nur Gegenstände aus der Rudertinger Geschichte ausstellen, sondern auch die Geschichten dahinter erzählen. „Das könnte auch für den Unterricht relevant sein“, argumentierte sie mit Synergieeffekten für die Schule.

 

Tiefenbacher Museum dient als Vorbild

 

Vorbild sei das Tiefenbacher Heimatmuseum, dessen Konzept sich Eva Maria Öttl bereits vom Tiefenbacher Siegfried Florschütz erörtern ließ. Ein Ausstellungstisch mit Glasplatte stehe bereits im Rathauskeller, weitere Mobiliar kann mit den Haushaltsmitteln besorgt werden – für den Anfang wäre also gesorgt. Wie viele Exponate verfügbar wären, konnte sie aus dem Stegreif nicht abschätzen, „ich weiß ja nicht, was die Leute noch zu Hause haben“.

Markus Krenn (CSU) wollte wissen, wer das Projekt begleiten soll. Bürgermeister Müller verwies insbesondere auf Eva Maria Öttls Expertise; die Heimatforscherin sagte sofort zu: „Ich bin bereit.“ Außerdem könne die Archivarin helfen, die das Rudertinger Gemeindearchiv pflegt, ergänzte Müller.

Bei aller Euphorie regte Kolbeck aber an, parallel zur Einrichtung des Museums in der Schule bereits eine alternative Örtlichkeit zu suchen, falls das Heimatmuseum in ein paar Jahren umsiedeln muss. Dafür plädierten auch Alois Bredl und Rupert Veit (beide FW). In den gemeindlichen Liegenschaften sei derzeit kein Raum verfügbar, erklärte Müller.

Einstweilen begnügte sich der Gemeinderat mit dem Raum in der Schule, für den es ein einstimmiges Votum gab – allerdings unter dem Vorbehalt, dass das Museum dort nur so lange unterkommt, wie die Schule das Zimmer entbehren kann.

 

SCHULMUSEUM

 

Zum 150-jährigen Bestehen der Rudertinger Schule wurde 2017 in einem Unterrichtsraum ein Schulmuseum eingerichtet. Dort stehen zum Beispiel alte Holz-Schulbänke, der Bauhof hat die Wände stilecht mit Holz verkleidet. Auch eine Schiefertafel, alte Schulhefte und Fotos der verschiedenen Rudertinger Schulstandorte haben die Organisatoren zusammengetragen.

 

Bild zur Meldung: Ruderting kriegt ein Heimatmuseum