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Zusammenarbeit sichert Waldbestand

Ruderting, den 03. 04. 2019

Zusammenarbeit sichert Waldbestand PNP-Bericht vom 03.04.2019

Abschusszahlen für die Jagdbögen Ruderting 1 und 2 vorgelegt – Jagdpacht wird zurückgelegt

 

Hans Schauer. Um zu einer vernünftigen Entwicklung des von Stürmen und Borkenkäferbefall arg gebeutelten Waldbestands zu kommen, ist ein Zusammenwirken von Waldbesitzern und Jägerschaft unerlässlich. Das stellte Jagdvorsteher Georg Jungwirth bei der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Ruderting fest.

Die Waldbesitzer investierten viel Arbeit und Geld. Die Jägerschaft soll dies mit einem angepassten Rehbestand unterstützen, forderte Jungwirth, damit bei einer Neuanpflanzung das aufwändige Anstreichen der Wipfel oder der Bau von Zäunen nur in Ausnahmefällen notwendig werde. 2018 seien von den Waldbesitzern einige gravierende Verbissschäden an den Jagdvorsteher gemeldet worden, daraufhin habe es mit den betroffenen Grundstückseigentümern ein Gespräch im Rathaus gegeben. Sollte beim „runden Tisch“ keine Einigung erzielt werden, müsse zur Schadensermittlung ein Gutachter herangezogen werden, die Kosten hierfür seien vom Jagdpächter zu tragen. Da die Jagdgenossenschaft die Hälfte der Kosten für die Verbissschäden übernimmt, sei auch sie gerne bereit, bei der Schadensregulierung mitzuwirken. Jungwirth appellierte daher an die Waldbesitzer, Verbissschäden rechtzeitig zu melden, damit die derzeitige Situation der Waldverjüngung besser beurteilt werden könne.

Das im vergangenen Jahr durchgeführte Vegetations- und Verbissgutachten zeige zwar im Hegering, dem die Rudertinger Jagdbögen 1 und 2 angehören, keine größeren Schäden auf, wobei jedoch im Jagdbogen 2 laut Jungwirth Handlungsbedarf besteht. Eine Begehung bringe Klarheit, die Erkenntnisse daraus dienen als Grundlage für die Jagdgenossenschaft zur Erstellung des Abschussplans für die Jahre 2019 bis 2021. Der Abschussplan sei bis 10. April beim Landratsamt vorzulegen, zuvor sollen bei einer Besprechung mit den Jagdpächtern und dem Hegeringleiter die Daten der Abschusszahlen für die Jagdbögen Ruderting 1 und 2 festgelegt werden. Bereits 1996 hat die Rudertinger Jägerschaft festgelegt, dass je 100 Hektar Jagdfläche etwa elf Rehe zu erlegen sind. Für eine gute und nachhaltige Naturverjüngung werde ein Bestand von sechs bis zehn Stück Rehwild je 100 Hektar Jagdfläche als gut erachtet. Gerade im Jagdbogen 2 bestehe diesbezüglich erheblicher Nachholbedarf.

Nachdem die Jagdgenossenschaft im vergangenen Jahr die Erstellung eines Jagdkatasters beim Vermessungsamt beschlossen hat, liegt mittlerweile eine Übersichtskarte für das Gebiet der Jagdgenossenschaft Ruderting vor. Darin sind die Grenzen der beiden Jagdbögen und die jeweiligen Grundstücksgrenzen eingezeichnet.

Kassenführer Konrad Glanzer vermeldete ein Plus von 1700 Euro, die Kassenprüfer Christian Schätzl und Josef Risinger bescheinigten ihm eine einwandfreie Buchführung.

Aus den turnusgemäß anstehenden Neuwahl der Vorstandschaft gingen hervor: Jagdvorsteher Georg Jungwirth, Stellvertreter Alois Streifinger, Kassenführer Konrad Glanzer, Schriftführer Matthias Ernst und als Beisitzer Josef Risinger und Stefan Schwaiberger. Die Kasse prüfen künftig Reinhard Jungwirth und Herbert Schwaiberger.

In seinem Grußwort hob Bürgermeister Rudolf Müller die Wichtigkeit des persönlichen Gesprächs zwischen der Jagdgenossenschaft und den Jagdpächtern hervor, um einen vernünftigen Abschussplan zu erreichen.

Die Kosten für die Verbissschäden trägt zur Hälfte die Jagdgenossenschaft. Deshalb beschloss die Versammlung einstimmig, die Jagdpacht für dieses Jahr nicht auszuzahlen, sondern auf 2020 zurückzustellen, weil man ja nicht wisse, wie hoch die Schäden dieses Jahr sein werden. Für die weiblichen Jagdgenossen und die Partnerinnen der Jagdgenossen findet heuer wieder ein Tagesausflug statt. Geplant ist für die Mitglieder der Jagdgenossenschaft im Herbst eine Informationsfahrt zu anderen Jagdgenossenschaften, um unter Führung des örtlichen Jagdvorstehers Informationen zur Naturverjüngung in deren Gebiet zu erhalten.

Die Jagdpächter gaben ihre Abschusszahlen für die Jahre 2016 bis 2018 bekannt. Für den Jagdbogen 2 berichtete Klaus Kölbl, dass der Sollabschuss von 247 Stück Rehwild um 28 auf 275 Stück erhöht wurde, was eine Erhöhung um 12,5 Prozent bedeutet. Dazu wurden 25 Füchse, 4 Dachse und 4 Marder erlegt. Im Jagdbogen 1 wurden laut Alfons Bernecker 88 Stück Rehwild geschossen, eine Erhöhung auf das Soll um fünf Stück.

 

Bild zur Meldung: Zusammenarbeit sichert Waldbestand