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Versteckte Kosten in der Generalsanierung

Ruderting, den 08. 04. 2019

Versteckte Kosten in der Generalsanierung PNP-Bericht vom 06.04.2019

Es gibt viele offene Baustellen im Gerätehaus

 

Hans Schauer. Das Feuerwehrhaus ist eine einzige Baustelle, noch viele Arbeiten sind zu erledigen bis zum 125. Gründungsfest der Wehr am 26. Juli. Davon überzeugten sich bei einer Ortsbesichtigung, vor der Gemeinderatssitzung im Rathaus, das Gremium und Architekt Willi Neumeier.

Neumeier berichtete über die Baumaßnahmen, die durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit 70 Prozent gefördert werden und in drei Bauabschnitte aufgeteilt worden waren. Die Wohnung im Dachgeschoß des Feuerwehrhauses werde auch auf den neuesten Stand gebracht. Beheizt wird das Feuerwehrhaus künftig mittels einer Hackschnitzelheizung. Als Problem bezeichnete der Architekt die Abklemmung des Gebäudes von der Gasheizung, davon sei auch die Wohnung betroffen. Er schlug vor, bis zur Inbetriebnahme der Hackschnitzelheizung eine mobile Heizstation für die Wohnung aufzustellen, was 1200 Euro kosten werde.

Von der Feuerwehrmannschaft wurde eine Entfeuchtungsanlage für die Umkleideräume und die Schlauchpflegeanlage angeregt, aufgrund der Kosten will man es aber vorerst mit der konventionellen Heizung und Lüftung probieren, sagte der Architekt. Die neuen Fenster und Sektionaltore sind eingebaut. Zwischen Asphalt und den Bodenfliesen im Fahrzeughallenbereich empfiehlt Neumeier als Abgrenzung eine Edelstahlleiste, die rund 1500 Euro kostet. Hierzu erhielt er Unterstützung durch die Gemeinderäte Gertrud Brunnbauer (BfR) und Thomas Siebert (CSU), die der Meinung sind, „wenn man schon saniert, dann ordentlich“. Dazu gehört auch, dass der Holzrahmen, in dem die Tore eingebaut sind, mit Blech verkleidet wird.

Ein finanzielles Problemfeld sieht der Architekt mit der Installation einer PV-Anlage mit einem Stromspeicher für den Eigenverbrauch, die nicht in der Ausschreibung enthalten ist und eine Lücke von 10 000 Euro aufreißt. Er zeigte sich aber zuversichtlich, die Eigenstromspeicherung als erneuerbare Energie über die EFRE-Maßnahme gefördert zu bekommen. Nachdem durch den Einbau der neuen Fenster und Tore teilweise auch der Außenputz abgeschlagen werden musste, empfahl Neumeier, das ganze Feuerwehrhaus mit einer Putz-Feinschicht zu überziehen, denn die Malerarbeiten zum Außenmaueranstrich sind ohnehin schon ausgeschrieben. Für die Aufstellung des Gerüsts und das Verputzen hat er 3000 Euro veranschlagt.

Bauamtsleiter Philipp Schwarz berichtete vor Ort, dass im Gemeindehaushalt für 2019 für den BA II 90 000 Euro eingestellt wurden. Nachdem aber die für 2018 verplanten Mittel nicht vollständig ausgeschöpft wurden, ist für dieses Jahr noch ein Puffer von 30 000 Euro vorhanden, der aber nach den Worten des Bauamtsleiters sukzessive aufgezehrt wird, da jetzt erst Rechnungen für im Jahr 2018 erledigte Arbeiten im Rathaus eintrudeln. Nachdem auch im angebauten Bauhof neue Tore eingesetzt wurden schlug Bürgermeister Rudolf Müller vor, auch hier einen Kantenschutz aus Metall zwischen asphaltierter Schwelle und den Bodenfliesen in der Fahrzeughalle anzubringen.

Architekt Neumeier zeigte den Gemeinderäten auch noch das neue Tor im Bauhof, vor dessen Einbau ein Sturz aus Beton gefertigt und eingebaut werden musste, da ein solcher bei der alten Konstruktion fehlte.

Kommandant Simon Poschinger führte die Gemeinderäte durchs Feuerwehrhaus. Die Einsatzzentrale im Erdgeschoß sei bereits fertig, im gesamten Gebäude gebe es Netzwerkstecker, um im Großschadensfall die Einsätze von verschiedenen Räumen aus koordinieren und steuern zu können. Im Unterrichtsraum seien zahlreiche Bodenfliesen zersprungen – Ursache unbekannt. Die aktive Feuerwehrmannschaft hat sich nach den Worten des Kommandanten aber bereiterklärt, die alten Fliesen zu entfernen. 3300 wird die Verlegung neuer Fliesen durch die Firma Ziegler-Raumausstattung aus Ruderting kosten. Die nicht mehr benötigten Toiletten im Obergeschoß werden in Eigenleistung der Wehr zu einem Jugendraum umfunktioniert.

Im Rathaus erläuterten Bürgermeister Rudolf Müller und Bauamtsleiter Philipp Schwarz die noch zu erledigenden, außerplanmäßigen Arbeiten im Feuerwehrhaus, die Kosten würden sich auf 12 000 Euro belaufen. 2. Bürgermeister Hans Streifinger (CSU), seit 40 Jahren aktiver Feuerwehrmann, warnte davor, die Kosten aus dem Ruder laufen zu lassen. Auf Vorschlag des Bürgermeisters beschloss der Gemeinderat einstimmig, die Kosten für die außerplanmäßigen Sanierungsarbeiten und für den Fliesenboden im Schulungsraum zu übernehmen. Nachdem der Stromspeicher für den Eigenverbrauch des aus der PV-Anlage erzeugten Stroms nicht in der Ausschreibung enthalten war, empfahl Müller, diesen neu auszuschreiben.

Ebenso gibt es noch Klärungsbedarf bezüglich des Angebots des ortsansässigen Elektrobetriebs für Kabel und Schalter. Ein Gespräch unter allen Beteiligten soll Unklarheiten ausräumen, dann könne der Bürgermeister den Auftrag vergeben, wozu er durch einstimmiges Votum des Gemeinderats ermächtigt wurde.

 

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