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Praml Group setzt auf E-Mobilität

Ruderting, den 10. 04. 2019

Praml Group setzt auf E-Mobilität PNP-Bericht vom 10.04.2019

Testpark mit 33 Ladepunkten in Ruderting – Geschäftsführer: „Das Thema wird explodieren“

 

Sabine Kain. Noch sei die E-Mobilität ein „kleines Pflänzchen“, gibt Harald Praml zu. Doch der Geschäftsführer des gleichnamigen Rudertinger Familienunternehmens ist überzeugt: „Die E-Technologie löst den Verbrennungsmotor ab. In drei bis fünf Jahren wird das Thema explodieren.“ Und dabei will die Praml Group kräftig mitmischen: Am Samstag eröffnet sie an ihrem Stammsitz in Ruderting im Beisein von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer einen E-Tankstellen-Testpark mit 33 Ladepunkten – so viele gebe es im ganzen Passauer Stadtgebiet nicht, meldet das Unternehmen stolz. Im Landkreis sind es laut Ladeatlas Bayern derzeit 110.

Die Ladesäulen verschiedener Hersteller sind künftig rund um die Uhr öffentlich verfügbar, wie Harald Praml erklärt. Darunter befindet sich neben Normal- und Schnellladepunkten auch der einzige High Power Charger im Landkreis, der mit einer Leistung von 175 Kilowatt in einer Stunde eine Batterieladung für bis zu 577 Kilometer Reichweite erzeugen kann. Dieser Hochleistungsladepunkt zieht laut Praml bereits jetzt Kunden von der B 85 an, die quasi im Vorbeifahren in Ruderting ihr Auto aufladen. Die Bezahlung erfolgt durch den Provider des Autofahrers oder über einen QR-Code.

„Mit unserem Testpark möchten wir jedem die Möglichkeit geben, eigene Erfahrungen mit dieser neuen Technologie zu machen und Vorurteile abbauen“, sagt Harald Praml. Denn noch sind die Autofahrer gegenüber der E-Mobilität zurückhaltend: Zum 31. Dezember 2018 waren landkreisweit 208 E-Fahrzeuge und 161 Plug-In-Hybride zugelassen (Pkw und leichte Nutzfahrzeuge). Der gesamte Kraftfahrzeugbestand im Landkreis beinhaltet rund 122 000 Pkw und Kombi. Doch die Tendenz ist steigend: Zum selben Stichtag 2014 waren es 47 E-Fahrzeuge, 2015 waren es 65, 2016 bereits 83 und 2017 immerhin 130. Die Entwicklung bei Plug-In-Hybriden ist ähnlich. In der Stadt Passau sind derzeit 81 Fahrzeuge mit E-Kennzeichen zugelassen. Dies sind Elektro- und Hybridfahrzeuge.

Einer der ersten, die auf die neue Technologie setzten, war Praml: 2009 kaufte das Unternehmen einen Mitsubishi i-MiEV. Heute fährt laut Firmenangaben etwa die Hälfte der Praml-Flotte elektrisch. „Zwischen damals und heute liegen Welten“, sagt Praml. „Die Batterietechnik ist wesentlich besser; die Reichweite ist kein Thema mehr.“ Hinzu komme ein Kostenvorteil: Für die gleiche Kilometerleistung, für die das Unternehmen 85 000 Euro Spritkosten zahlt, fielen nur 25 000 Euro Stromkosten an. Bezieht man den Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage, seien es sogar nur 11 000 Euro, argumentiert Praml.

Der Geschäftsführer hat eine klare Vision: „Jede Firma in Deutschland braucht eine E-Tankstelle.“ Bereits in fünf bis zehn Jahren könne jeder mithilfe einer PV-Anlage eine „kostenlose Tankstelle“ daheim haben. Ladepunkte am Arbeitsplatz, an Einkaufsmärkten und Schnellladepunkte entlang von Bundesstraßen und Autobahnen machen Pramls Zukunftsvision komplett. „Wo man stehen bleibt, stöpselt man ein“, sagt er, „das ist nur eine Gewohnheitssache.“

Fest steht für den Unternehmer schon heute: „Wer einmal ein E-Auto gefahren ist, vergisst das nie wieder.“ Daher hält Praml am Samstag eine Flotte verschiedenster E-Fahrzeuge, etwa von Audi, Jaguar, Tesla und Renault, für Vorführungen bereit.

Der Siegeszug der E-Mobiliät ist für Harald Praml nicht mehr aufzuhalten: „Das wird der Markt regeln“, sagt er und verweist unter anderem auf den kostengünstigen Betrieb und die Umweltfreundlichkeit der Technologie. Wichtig sei jedoch, die Nutzung erneuerbarer Energien und die E-Mobilität weiter voranzutreiben. Die Praml Group will daran teilhaben: „In den nächsten drei bis fünf Jahren soll die E-Mobilität eines unserer Hauptgeschäftsfelder werden und unter den Top drei unserer Produkte rangieren.“

DIE PRAML GROUPPraml GmbH: Gegründet 1972 als Elektrohandel mit Elektroinstallation. Heute reicht das Spektrum von klassischen Elektroarbeiten über Photovoltaik, Telekommunikation, Lichtkonzepten bis hin zur E-Mobilität. Praml beschäftigt an vier Standorten 140 Menschen.
Wattline GmbH: Der Energiedienstleister hilft Unternehmen bundesweit und in Österreich, Gas- und Stromkosten zu senken. Er verwaltet laut eigenen Angaben ein Energiekostenvolumen seiner Kunden von 1,3 Milliarden Euro und beschäftigt 151 Mitarbeiter an drei Standorten.
Citywatt GmbH: Bundesweit planen, bauen und betreiben Praml und Citywatt E-Tankstellen von Unternehmen und Privatleuten. Aktuell gibt es zum Beispiel Projekte in Ismaning und Hamburg. Zudem werden ein eFuhrparkmanagement mit eigener App und ein europaweites Netzwerk an Ladestationen angeboten.

 

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