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Die Feuerwehr braucht ein neues Dach

Ruderting, den 17. 05. 2019

Die Feuerwehr braucht ein neues Dach     PNP-Bericht vom 16.05.2019

Schäden sind größer als gedacht – Fertigstellung vor Jubiläumsfeier ist fraglich

 

Über 700 000 Euro investiert die Gemeinde inklusive Fördergelder in die Sanierung und den Umbau von Feuerwehrhaus, Bauhof und Gemeindewohnung. Nun wird das Großprojekt noch ein wenig größer: Wie Architekt Willi Neumeier aus Tittling dem Bauausschuss erklären musste, kamen bei Arbeiten am Dach gravierende Mängel ans Licht. Die Fahrzeughalle muss neu eingedeckt werden.

Das war so nicht geplant. Vorgesehen war, im dritten Bauabschnitt der Maßnahme die Dachhaut zu prüfen und gegebenenfalls nachzubessern. 35 000 Euro hatte der Gemeinderat dafür reserviert. Als Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) winkten, entschied man sich dafür, eine förderfähige Photovoltaikanlage auf der Ostseite des Hallendachs zu montieren. „Aber vorher muss das Dach saniert werden, alles andere ergibt keinen Sinn“, fasste Neumeier die Überlegungen zusammen. Zunächst schien der Sanierungsbedarf überschaubar: Die Dachpappe reichte nicht ganz bis zur Traufe, das Holz lag blank. Für rund 9000 Euro sollte nun eine Firma aus Neukirchen vorm Wald die Traufe herrichten. Da stieß man auf eine unschöne Überraschung.

„Wir haben mit Entsetzen festgestellt, dass die Ziegel von unten bis ganz oben total porös sind“, berichtete Neumeier dem Ausschuss und zeigte Fotos, auf denen die gebrochenen Falze der Ziegel zu sehen sind. Immerhin: Dachpappe – soweit vorhanden – und Lattung seien in Ordnung, erklärte der Architekt. Eine neue Dacheindeckung koste voraussichtlich rund 20 000 Euro, egal ob Blech oder Ziegel. Allerdings spräche die geringe Dachneigung der Halle für eine Metalleindeckung. Die Rathausverwaltung bemüht sich derzeit noch darum, die Dacherneuerung, zumindest die Ost-Seite, auf der die PV-Anlage montiert werden soll, ins Förderpaket zu integrieren. Die Chancen auf einen Zuschuss stehen allerdings schlecht, wie Geschäftsleiter Philipp Schwarz andeutete.

2. Bürgermeister Hans Streifinger (CSU) wollte wissen, ob beide Dachseiten schlecht seien. Neumeier bejahte dies, wenngleich die Westseite nicht ganz so marode sei wie die Osthälfte. Für Christian Schätzl (CSU) war das keine Überraschung: „Die Probleme mit dem Dach sind nicht neu, sie begleiten die Feuerwehr seit Jahrzehnten.“ Bei Frost staue sich das Wasser auf dem Dach zurück und laufe hinter der Traufe ab, erzählte er. Zwar dringe das Wasser nicht ins Gebäude ein, trotzdem plädierte Schätzl angesichts der geringen Dachneigung für eine Blecheindeckung. Die Haltbarkeit dieser Variante sei mindestens so gut wie bei Ziegeln, versicherte Neumeier auf eine Frage von Gertrud Brunnbauer (BfR). Alois Bredl (FW) blieb skeptisch: Er fürchtet, dass sich beim Abdecken des Daches weitere Schlampereien zeigen. Auch Schätzl spekulierte, ob die Schalung Schaden genommen haben könnte. Neumeier beruhigte: Das Holz sei nur oberflächlich angegriffen, der Zimmerer habe keine Bedenken. „Dann bleibt nichts anderes als Blech“, fand Günter Kampf (CSU), Klaus Ziegler (FW) sah es ebenso.

Einstimmig sprach sich der Ausschuss für ein Blechdach aus. Die Verwaltung um Bürgermeister Rudolf Müller soll Angebote einholen und den günstigsten Bieter beauftragen. Zuvor muss sich die Gemeinde aber mit dem Betrieb aus Neukirchen vorm Wald, der den Zuschlag für die Traufensanierung erhalten hatte, auf eine Entschädigung einigen, da dieser Auftrag nun hinfällig ist.

Ob sich auch der Traum von der Fertigstellung des Großprojekts bis Ende Juli erledigt hat, bleibt abzuwarten. Am Sonntag, 28. Juli, feiert die Wehr ihr 125-jähriges Bestehen samt Gerätehaus- und Fahrzeugweihe – für die Dachsanierung samt Montage der PV-Anlage ein straffer Zeitplan.

Fertig wird in jedem Fall die Heizung. Hierzu behandelte der Ausschuss einen Nachtrag: In Küche, Treppenaufgang, im neuen Jugendraum und in der Kleiderkammer soll jeweils ein Heizkörper installiert werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 2600 Euro brutto. Dem stimmte der Ausschuss einstimmig zu – allerdings ohne die Stimme von Günter Kampf, der Ende Januar mit seiner Firma den Zuschlag für die Arbeiten in den Bereichen Heizung, Lüftung und Sanitär für 84 939 Euro erhalten hatte. ska

 

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