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Modellprojekte für nachhaltiges Bauen

Ruderting, den 17. 01. 2017

Modellprojekte für nachhaltiges Bauen

Leader-Aktionsgruppe Passauer Land präsentiert Vorhaben – Vorstandschaft bestätigt

 

Theresia Wildfeuer Kropfmühl. Nachhaltig ökologisch gestaltete Dorfgemeinschaftshäuser und Begegnungsorte, Bienen-Erlebnisweg oder „Ortenburgensia“ – vielfältige neue Vorhaben hat die Leader-Aktionsgruppe (LAG) Passauer Land beschlossen. Sie traf sich zur vierten Mitgliederversammlung im Besucherbergwerk Kropfmühl, das zu den „Leader-Häusern“ zählt.

„Die Dorfgemeinschaftshäuser der neuen Generation sollen Modellprojekte des nachhaltigen Bauens mit ökologischen Baustoffen sein“, erklärte Leader-Managerin Dr. Ursula Diepolder. Sie zeigte vor Landrat Franz Meyer, Bürgermeistern und weiteren Mitgliedern die Vielfalt der neuen und auf den Weg gebrachten Projekte auf. Bedarf sei für die Revitalisierung des alten Pfarrhauses Malching, ein Dorfgemeinschaftshaus in Untergriesbach und für Reutern angemeldet worden. Förderanträge würden für die Gestaltung der Kirchenwiese Salzweg, das Leonhardi-Museum in Aigen, einen Aussichtsturm und Granitthemenweg am Steinbruch Büchlberg, eine regionale Dult und gläsernen Brauerei in Hauzenberg erarbeitet.

Nach der Bewilligung von Leader-Mitteln könne der Neubau des Dorfstadls Eglsee bei Ruhstorf und der barrierefreie Umbau des integrativen Stadions in Hauzenberg starten. Auch das Vorhaben „Hutthurm blüht auf“ mit Obstlehrgarten und Bienenschauhaus könne heuer umgesetzt werden. Hofkirchen und Waldkirchen planten das gemeinsame Projekt „Bienenerlebnis“. Am Langlebenhof in Passau, auf dem Menschen mit Behinderung leben, entstehe das Projekt „Bio-Aronia-Gin mit sozialem Charakter“. Bewusstseinswandel durch Wissensvermittlung ermögliche die „Technikethikwerk“, eine Initiative der Uni Passau mit der Wissenswerkstatt.

Kultur und Wissensvermehrung verspreche auch das deutsch-österreichische Kooperationsprojekt „Ortenburgensia“, das die Geschichte des Ortenburger Grafengeschlechts und dessen Bedeutung erzählt, das auch im österreichischen Mattighofen herrschte. Diepolder zapfte dafür Geld aus „Interreg IV“ an. Andere Finanztöpfe (RÖFE-Mittel) würden für die „Vilshofener Bier-Unterwelten“ abgeschöpft. Die Kooperations-Projekte „Wandern zwischen Rott und Inn“, Aufwertung des Pandurensteigs und „Via Nova – Pilger Spirit“ sowie Bewegungsparcours in Ruderting, Pocking, Aldersbach, Wegscheid und Hauzenberg oder die „Radoffensive“ des Tourismusverband Ostbayern förderten Gesundheit und Tourismus.
Neue Impulse will die LAG heuer mit einer Exkursion zum „nachhaltigen, baubiologisch gesunden Bauen“ in die Arlberg-Region, einer Tagung dazu, der Präsentation des „Netzwerks Ernährung“ am 7. Mai in Kringell und einer Multiplikatorenschulung zum Projekt „bewegtes Niederbayern“ setzen.

„Grundlage des Handelns der LAG ist die 2014 erarbeitete Lokale Entwicklungsstrategie, die sich am Klimaschutzkonzept und seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Landkreises orientiert“, erklärte Kreisrätin Anni Regner, Vorsitzende des Vereins „Regionalinitiative Passauer Land“. Dem Verein gehören 52 Mitglieder an, darunter alle Landkreis-Kommunen. Regner wies auf die drei Entwicklungsziele der LAG hin: 1. die zukunftsorientierte und verantwortungsbewusste Umsetzung von Klima-, Umwelt-, Lebensraum- und Ressourcenschutz und Landnutzung, 2. das Ermöglichen einer lebenswerten Zukunft für die Menschen der Region sowie 3. das Sichern und Vernetzen von Kultur- und Freizeitangeboten.
Regner präsentierte weitere Aktivitäten der LAG im letzten Jahr, zum Beispiel die Aufwertung des Besucherbergwerks Kropfmühl, der Neubau Dorfgemeinschaftshaus Beutelsbach in Ledering, für das 130 000 Euro aus dem Leader-Topf flossen oder das Kultur- und Begegnungszentrum alte Kirche Pleinting, das 37 000 Euro Leader-Mittel erhielt. Ein voller Erfolg sei auch die LAG-Exkursion ins Mühlviertel zum Thema „gesundes Bauen“ gewesen. Die LAG initiierte zudem die Gründung des „Netzwerks Ernährung“, um gemäß der Bioregio-Initiative von Minister Helmut Brunner regionale und Bio-Produkte in den Einrichtungen des Landkreises zu bieten.

Diepolder erinnert an ihr Angebot der Erstberatung. Die 19 Erstgespräche 2016 führten zu zehn Projektweiterentwicklungen, zwei Antragstellungen. Um die Entwicklungsziele zu realisieren, habe sie die Erhöhung des Budgets der LAG aus Landesmitteln angeregt. . In den eineinhalb Jahren der neuen Förderperiode seien 20 Projekte als förderfähig beurteilt und 16 Anträge gestellt worden. Von den 1,5 Millionen Euro aus Leader seien bereits rund 1,4 Millionen gebunden. Weitere Geldtöpfe seien zu erschließen.

Der Landrat betonte die starke Gemeinschaft und Struktur der Regionalinitiative Passauer Land. Die Arbeit der LAG sei zukunftsgerichtet. Deshalb gehe es darum, mehr Budget für sie zu erreichen.

Dr. Eberhard Pex, Leader-Koordinator für Niederbayern, stellte der LAG Fördermittel zur Unterstützung des Bürgerengagements von Vereinen, Gruppen oder Schulklassen in Aussicht. Es könnten zusätzliche Mittel in das Passauer Land fließen, weil nicht alle bayerischen LAGs ihr Budget ausschöpfen werden.

Die Versammlung bestätigte die gesamte Vorstandschaft um Anni Regner. Einstimmig beschloss sie den Aktionsplan 2017.

 

 

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