Bannerbild
Bannerbild
Bannerbild
Bannerbild

Landvolk unterstützt Aufforstung im Senegal

Ruderting, den 12. 12. 2018

Landvolk unterstützt Aufforstung im Senegal PNP-Bericht vom 12.12.2018

Caritas-Direktor Alex Tendeng aus dem Senegal besuchte Kreisrunde - Benefiz-Konzert mit Bundespolizeiorchester am 29. Juni in Tittling

 

Nicht alltäglichen Besuch erhielt die Verantwortlichen-Kreisrunde der Katholischen Landvolk-Bewegung KLB im Landkreis Passau bei ihrem letzten Treffen in Sittenberg im Gasthaus Billinger. Alex Tendeng, Caritasdirektor der Partnerdiözese St. Louis im Senegal, schaute mit Sepp Gruber, dem Senegal-AK-Leiter der KLB auf Diözesanebene, vorbei, um über den Projektverlauf des Moringa-Projekts zu berichten.

Wie berichtet, startete die KLB im Frühjahr dieses Jahres das „Moringa-Projekt“ für drei Dorfgemeinschaften in der Region Podor am Senegal-Fluss im Norden in der Diözese St. Louis. Nach einer längeren Vorbereitungsphase mit dem senegalesischen Partner und mit Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit will es die KLB Passau ermöglichen, in der genannten Region 10 000 Bäume zu pflanzen und somit dem Vordringen der Wüste im Sahel Einhalt zu gebieten. Dabei wird keineswegs eine Monokultur aufgeforstet, sondern auf eine Mischung diverser einheimischer Baumarten geachtet. Weil der Moringabaum jedoch schnell wächst, noch dazu sehr vielseitig ist und hochwertiges pflanzliches Eiweiß produziert, ist er in der Überzahl und daher namensgebend. Im Rahmen des Projekts werden gleichzeitig auch Frauen und Männer ausgebildet in Gartenbau, Gemüseanbau, Gemüsekonservierung und Baum- und Bodenpflege. Hauptziel ist es, die Ernährungssicherheit und -souveränität zu fördern und zu sichern.

Alex Tendeng, der örtliche Leiter des Projekts, informierte die Kreisrunde über die Probleme und das Bevölkerungswachstum im Senegal. So erwartet man in ca. 30 Jahren, dass 53 Prozent der Bevölkerung jünger sind als 25 Jahre. Die Jugend braucht Ausbildung, Arbeitsplätze und eine Zukunftsperspektive. 55 Prozent der Menschen im Senegal leben von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, die gerade auch in den wenigen fruchtbaren Gebieten in Konkurrenz zu meist französischen Agro-Konzernen stehe, die für den europäischen Markt produzieren.

Auch die Auswirkungen des Klimawandels sind in der Region Podor deutlich zu spüren. So haben sich die Niederschläge in den letzten Jahren halbiert und die Wüste dringt immer weiter vor. Mit dem Aufforstungsprogramm will man diesem Vordringen Einhalt gebieten. Lobend erwähnte Alex Tendeng die über 50 „Passauer Brunnen“, die durch Unterstützung der KLB aus der Diözese Passau in der 60 Jahre langen Partnerschaft gebaut werden konnten und die fast alle noch funktionieren und Wasser für die Dörfer liefern würden. Er räumte aber auch ein, dass es sehr schwer sei, die Mentalität der Bevölkerung so zu verändern, dass sie hundertprozentig hinter der Aufforstungsidee stehe. So müssten z. B. die Anpflanzungen eingezäunt werden zum Schutz vor den freilaufenden Ziegen und Wildschweinen, aber auch vor den durchziehenden Nomaden mit ihren Viehherden, die vielfach aus Mali kommen und deren Besitzer oft in London oder Paris sitzen. Hier kommt es oft auch zu Spannungen und Konflikten.

Sepp Gruber konnte mit Hilfe von Bildern das Anlaufen des Projekts auch anschaulich dokumentieren. Es sind zwar vor allem die Frauen, die die Motoren der Entwicklung sind. Und doch lassen sich auch immer mehr Männer zu Multiplikatoren ausbilden. Mit diesem Projekt versprechen sich die Initiatoren im Senegal und ihre Unterstützer in der KLB und im Internationalen Ländlichen Entwicklungsdienst der KLB (ILD), auch eine Perspektive für junge Menschen aufzubauen und Abwanderung und Fluchtursachen abzubauen. Das Bundesministerium sieht das ähnlich und beteiligt sich darum mit einer Förderung von fast 75 Prozent.

Um die restlichen 25 Prozent Eigenanteil zu finanzieren, sind bei der KLB bereits einige Unterstützungsaktionen angelaufen. So gab es im Frühsommer ein Benefizkonzert in Pocking und im Spätsommer das Hoffest auf dem Höfler-Hof in Glotzing-Untergriesbach, die Jahrdorfer Gruppe spendete zum Erntedankfest, Einzelmitglieder gaben Geld anlässlich ihrer Geburtstage oder anderer Anlässe für den Senegal.

Johannes Schmidt informierte, dass zusammen mit dem Diözesanverband die Kreisgruppe der KLB am 29. Juni 2019 in Tittling ein Benefiz-Konzert mit dem Münchner Bundespolizeiorchester in Tittling veranstaltet. Und demnächst wird eine fairgehandelte Aktionsschokolade zum Kauf angeboten, der Erlös daraus ist auch für den Senegal bestimmt.
Kreisvorsitzender Johannes Schmidt sicherte die weitere Unterstützung des Kreisverbands zu. Das neue Jahresprogramm der KLB im Landkreis umfasst als nächstes den Besinnungstag zur Fastenzeit am 10. März im Kloster Thyrnau. Abweichend vom bisherigen Modus findet die nächste Kreis-Maiandacht am 2. Mai um 19.30 Uhr in der Schöpfungskapelle in Schlinding, Pfarrei Eging, statt. Ebenso ist noch eine Veranstaltung zur Europawahl noch vor dem Wahltermin am 24. Mai geplant. Damit will sich die Kreisgruppe an der Bundeskampagne der KLB „Ich bin Europa – und du auch“ beteiligen.
js

 

Bild zur Meldung: Landvolk unterstützt Aufforstung im Senegal