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Blühende Beispiele

Ruderting, den 03. 01. 2018

Blühende Beispiele PNP-Bericht vom 22.12.2017

Gartenbauverein Ruderting prämiert Gärten – Insektensterben angeprangert

 

Der Gartenbauverein Ruderting hat bei seiner Winterveranstaltung schöne Gärten und andere „blühende Beispiele“ prämiert. Vorsitzender Fridolin Groiss und Bürgermeister Rudolf Müller zeichneten Inge Seibold aus Fischhaus sowie Evi und Manfred Geier aus Trasham für ihr Blumenmeer im Sommer aus. Auch Erika und Hermann Schätzl aus Fischhaus erhielten eine Ehrenurkunde für ihre liebevoll gepflegten Gemüsebeete sowie ihre Beerensträucher und Obstbäume.
Mit einer Bilderpräsentation gab der Gartenbauverein Einblicke in die Gärten. Er zeigte auch Bilder vom Eingangsbereich des Getränkemarkts Buchbauer, den die Mitarbeiter mit bunten Blumenarrangements verschönerten. Bürgermeister Rudolf Müller freute sich über die blühenden Beispiele in Ruderting, die das Dorf farbenfroh machten.
Reinhold Pangerl, Vorsitzender des Gartenbauvereins Büchlberg, machte in seinem bunten Bildervortrag über die „Gäste der Blüten“, die Schmetterlinge, Hornissen, Wollbienen, goldglänzende Rosenkäfer oder Feldwespen, auf das Insektensterben aufmerksam. Dieses sei auch für Laien angesichts der deutlich weniger gewordenen Insekten auf der Windschutzscheibe nach einer längeren Autofahrt erkennbar, meinte er. Der Hobbyimker berichtete über die Bienenwelt und die Lebensstadien der Honigbienen. Sie befruchteten die Obstblüten sortenrein, während Hummeln, Wildbienen oder Wespen diese nur zufällig bestäuben. Dadurch sinke der Ertrag deutlich.
Pangerl prangerte auch den zunehmenden Verlust an Wiesenblumen an. Sie würden den Insekten das notwendige „Flugbenzin“ liefern, da diese sich über die Pollen ernähren. Der Rückgang der Blüten sei auch in Hausgärten zu sehen, weil der Rasenroboter kein Blümchen erblühen lasse. Die intensivierte Landwirtschaft mit ihren Spritzmitteln, der Überdüngung, dem häufigen Mähen und Monokulturen, zum Beispiel von Mais, „erledigt den Rest“. Doch nicht nur die Insekten würden sterben. Auch ein Rückgang in der Vogelwelt sei zu beobachten.
Pangerl zeigte den Gartenfreunden auf, welche Pflanzen Insekten lieben. Dazu zählten Sommerflieder, Lavendel, Hornklee, Heide, Traubenhyazinthe oder Braunelle. Wildbienen und Hummeln favorisierten Distelblüten.
Geschäftsführer Franz Elender vom Landschaftspflegeverband berichtete über die Wiederansiedlung der Flussperlmuschel in der Ilz. Sie filtere das Wasser und sei Indikator für saubere Gewässer. Sie gedeihe nur in kühlen, kalkarmen, sauerstoffreichen, sedimentarmen und strukturreichen Gewässern und könne hierzulande rund 120 Jahre alt werden. Zwar sei die chemische Belastung der Flüsse zurückgegangen. Doch die voranschreitende Versiegelung der Landschaft führe dazu, dass die Feinsedimenteinträge steigen. Nur durch aufwendiges, kostenintensives Entfernen der Sand- und Erdeinträge könne eine für die Flussperlmuscheln lebensfreundliche Umgebung geschaffen werden. Die Nachzucht der Muschel gelinge in der Ilz und Wolfsteiner Ohe in Maßen, urteilte er.
tw

 

Bild zur Meldung: Blühende Beispiele