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Wir lassen keinen Kameraden im Stich

Ruderting

„Wir lassen keinen Kameraden im Stich“

Kreisfeuerwehrverband ruft zu Spenden für Familie Steininger auf – 11 630 Euro von den „Rudertinger Buam“

 

Carola Brunner Tiefenbach. Eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft trägt Familie Steininger aus Haselbach durch eine schwere Zeit. Nachdem die PNP berichtet hatte über Tamara Steininger (32), die an Krebs erkrankt ist, hoffen nicht nur viele Menschen, dass die zweifache Mama gesund wird; sie unterstützen die Familie auch finanziell. Allen voran der Stammtisch „d’Rudertinger Buam“, der bei seinem „Neujahrs-Sonnwendanglühen“

11 630,76 Euro eingenommen hat – und diese Summe der Familie des Haselbacher Feuerwehrkommandanten Florian Steininger (34) zukommen ließ. Rund 10 000 Euro sind zudem auf einem von der Haselbacher Wehr für die Steiningers eingerichteten Spendenkonto eingegangen – und auch der Kreisfeuerwehrverband ruft seine Mitglieder zu Spenden auf.

 

Jeden Vormittag zur Strahlentherapie

 

Das Leben der jungen Familie ist aus den Fugen geraten. Während ihrer zweiten Schwangerschaft wurde bei Tamara Steininger, die schon als Sechsjährige an Leukämie erkrankt und damals mit einer Chemotherapie behandelt worden war, eine erneute Krebserkrankung diagnostiziert. Diesmal ist es Hautkrebs, der bereits gestreut hat. Deswegen war die kleine Tochter Mitte November per Kaiserschnitt geholt worden, zugleich entfernten die Ärzte bei der jungen Frau die Lymphknoten.

Seitdem unterzieht sich Tamara Steininger einer Strahlentherapie. Bis 12. Februar muss sie jeden Vormittag ins Klinikum Passau. Zudem rieten die Ärzte der 32-Jährigen zu einer speziellen Immuntherapie.

Den ersten Teil dieser Behandlung, die an der Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen durchgeführt wird, hat Tamara Steininger bereits hinter sich gebracht. Vergangene Woche wurde ihr bei einem stationären Aufenthalt Blutplasma entnommen, das nun im Labor mit sogenannten Killerzellen angereichert wird. „Meine Frau hat das ganz gut überstanden“, berichtet Florian Steininger. Er hat sie begleitet, auf die acht Wochen alte Sophia und ihren Bruder Felix (drei Jahre) passte derweil daheim die Oma auf.

Der nächste Schritt der Behandlung folgt am 25. Februar. Dann wird Tamara Steininger in Erlangen die erste von bis zu zehn Spritzen bekommen, mit denen ihr Antigene verabreicht werden, die wiederum eine Ausbreitung der Krankheit eindämmen und eventuelle noch vorhandene Metastasen bekämpfen sollen. Eine einzige dieser Spritzen kostet 5 000 Euro.
Zunächst erhält Tamara Steininger vier Spritzen, danach wird in Untersuchungen geklärt, ob sie auf diese Behandlung anspricht. Tut sie das, werden auch die weiteren sechs Impfungen erfolgen. Fest steht mittlerweile, dass die Krankenkasse die Kosten dieser Immuntherapie übernimmt. „Da es sich um eine besondere Therapieform handelt, verschiedene Stellen eingeschaltet werden mussten und Gutachten nötig waren, konnte die Entscheidung nicht sofort herbeigeführt werden“, erläutert Andreas Windpassinger, Pressesprecher der AOK Passau. „Wir sichern für die besondere Behandlungsform eine Kostenübernahme von 100 Prozent zu und freuen uns, dass wir Tamara Steininger mit ihrer schwerwiegenden Erkrankung helfen können“, so Windpassinger weiter.

Wenngleich die Sorge, wie sich die Therapie finanzieren lässt, nun vom Tisch ist – auf Hilfe sind die Steiningers dennoch angewiesen. „Als selbstständiger Alleinverdiener wird der Betrieb oft stillstehen müssen, wenn seine Frau oder die Kinder Unterstützung brauchen oder die Gedanken in dieser schwierigen Zeit einfach ganz woanders sind als bei der Arbeit“, meint Kreisbrandinspektor Alois Fischl. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes und Kreisbrandrat Josef Ascher haben jetzt ein Schreiben an alle Feuerwehrvereine und Verantwortlichen im Landkreis geschickt und um Unterstützung gebeten. „Wir lassen keinen Kameraden im Stich“, sagt Fischl.

 

Haselbacher Wehr hilft hinter den Kulissen

 

Damit meint er nicht nur sämtliche Feuerwehren im Landkreis, sondern spricht speziell auch für die Haselbacher Wehr. Seit die Kameraden erfahren haben, dass die Frau ihres Kommandanten schwer erkrankt ist, haben sie hinter den Kulissen vieles in die entsprechenden Bahnen gelenkt. Unter anderem kümmerte sich Schriftführer Florian Schwarzbauer federführend darum, über die Franz-Louis-Noa-Stiftung ein Spendenkonto einzurichten. Auf diesem Konto sind bislang rund 10 000 Euro eingegangen.

Wenngleich dieses Geld nun nicht für die Immuntherapie gebraucht werde, an der richtigen Adresse sei es bei Familie Steininger auf jeden Fall, meint Florian Schwarzbauer – etwa für flankierende Behandlungsmethoden, ergänzende Medikamente oder psychologische Betreuung. Und die Unterstützung, für die Tamara und Florian Steininger allen Spendern unendlich dankbar sind, drängt zumindest die finanziellen Sorgen ein wenig in den Hintergrund. Dies ermöglicht es ihnen, sich mit ganzer Kraft auf das Wesentliche zu konzentrieren: auf die Genesung der Ehefrau und Mama.

 

Spenden können überwiesen werden auf das speziell für die Familie Steininger eröffnete Konto

der Franz-Louis-Noa-Stiftung bei der Rottaler Raiffeisenbank eG, IBAN: DE20 7406 7000 0100 0800 71,
BIC: GENODEF1POC

 

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