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Neue Wege

Ruderting, den 03. 01. 2018

Neue Wege PNP-Bericht vom 29.12.2017

Ruderting informiert sich über Erschließungstechnik

 

Mit der Erschließung des neuen Baugebiets Reisach steht der Gemeinde ein Großprojekt ins Haus. Dabei geht Ruderting vielleicht neue Wege. Zumindest ließ sich der Gemeinderat nun von einem Fachbüro über ein neue Art der Erschließung von Siedlungen informieren.

„Monosystem“ nennt Architekt Hans Würmseher aus Ruhstorf seine Erfindung, bei der alle Versorgungsleitungen wie Wasser, Strom und Breitband nicht, wie üblich, unter der Straße verlegt werden, sondern – leicht zugänglich – unter dem Gehweg. Bereits im Oktober erläuterte er einer Abordnung aus Ruderting die Vorzüge seines Systems in zwei bereits erschlossenen Siedlungen und an einer aktuellen Baustelle. Nachdem den Ortstermin jedoch kaum ein Gemeinderat wahrgenommen hatte, kam Würmseher auf Einladung des Bürgermeisters nun in eine Gemeinderatssitzung.

Laut Würmseher schont das Monosystem die Straße und vermeidet Schäden. Zum einen sei der Unterbau stabiler, weil der gewachsene Boden nicht aufgegraben werde; dies wirke Rissbildung und Setzungen entgegen. Zum anderen sei es nicht nötig, dass Versorger für Leitungsarbeiten später den Asphalt wieder aufreißen. Solche Eingriffe sind laut Würmseher auch am Gehweg nicht nötig, unter dem die Leitungen dann verliefen. Alle Kabel, Rohre und Hausanschlüsse sind über Boxen, die im Gehweg eingelassen werden, erreichbar. Dabei handelt es sich um Beton-Quader mit einer Seitenlänge von etwa 1,60 Meter. Zu sehen ist davon lediglich ein Metalldeckel im Gehweg.

2. Bürgermeister Hans Streifinger (CSU), der auch bei der Ortsbesichtigung war, lobte das System als „tolle Sache“. Die Siedlungsstraße, die sie in Ruhstorf gesehen hätten, sei 17 Jahre alt, sehe aber aus wie neu. Auch Markus Krenn (CSU) war „völlig überzeugt“, fragte jedoch, warum das System so wenig bekannt sei. Er vermutete höhere Kosten. Würmseher widersprach: „Es ist eher zehn Prozent billiger. Und Sie sparen sich die Folgekosten zu 90 Prozent“, schätzte er. Manche Gemeinden würden jedoch den althergebrachten Weg bevorzugen. Eine Entscheidung traf der Gemeinderat noch nicht. ska

 

Bild zur Meldung: Neue Wege