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Wohnberater auf ehrenamtlicher Basis für Ruderting gesucht

Ruderting, den 26. 11. 2018

Wohnberater auf ehrenamtlicher Basis für Ruderting gesucht PNP-Bericht vom 24.11.2018

Arbeitskreis Zukunft tagt in Ruderting – Durch neue Software sollen Institutionen in der Gemeinde vernetzt werden

 

Hans Schauer. Der Arbeitskreis Zukunft, noch installiert in der Amtszeit von Bürgermeister Josef Schätzl, traf sich zur 94. Besprechung im Sitzungssaal des Rathauses, wozu allerdings neben Bürgermeister Rudolf Müller und Protokollführerin Heidemarie Mader nur die beiden Seniorenbeiräte Josef Wimmer und Rudolf Zimmermann, der Vorsitzende des Gartenbauvereins Fridolin Groiß und der Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule, Thomas Uhl gekommen waren. Bevor man die beiden auf der Tagesordnung stehenden Themenbereiche „Barrierefreies Ruderting“ und „Wohnen im Alter daheim“ anging, berichtete Bürgermeister Rudolf Müller über die kürzlich stattgefundene Besprechung von Vertretern der ILE-Gemeinden Passauer Oberland zum Thema „Öko-Modellregion Passauer Oberland“. Die Beteiligten haben hierbei zwar eine Interessensbekundung abgegeben, jedoch muss bis zum 31. Januar 2019 die Bewerbung abgegeben werden, in der explizit aufgelistet sein muss, welche Projekte angegangen werden sollen.

In der Gemeinde Ruderting hat sich im Arbeitskreis Zukunft vor längerer Zeit bereits eine Arbeitsgruppe „Ökologie“ gebildet, die sich ansatzweise auch mit diesem Thema befasst. Auf das Lebensmittel Wasser eingehend bedauerte Bürgermeister Rudolf Müller den hohen Wasserverbrauch der letzten Jahre. Wurden im Jahr 2003 von den Anschließern an die gemeindliche Wasserversorgung noch 135 000 Kubikmeter verbraucht, stieg der Verbrauch seit 2014 kontinuierlich bis auf 145 000 Kubikmeter Wasserverbrauch im Jahr 2017 an. Der heiße und trockene Sommer dieses Jahres lässt auf einen noch höheren Verbrauch schließen. Der gemeindeeigene Brunnen ist zwar sehr leistungsstark und lieferte im vergangenen Jahr 130 000 Kubikmeter, den Rest musste die Gemeinde vom Zweckverband Waldwasser zukaufen.

Nachdem der Brunnen eine Wasserstandssäule von mindestens 19 Metern haben muss, die nicht unterschritten werden darf, muss bei Zunahme des Wasserverbrauchs mehr teures Wasser vom Zweckverband Waldwasser zugekauft werden, was sich auch auf die Wasserbezugsgebühren für die Verbraucher auswirken wird. Auf den Einwand von Thomas Uhl, die Erschließung eines weiteren Brunnens zu prüfen antwortete Josef Wimmer, der in seiner aktiven Dienstzeit bei der Gemeinde auch die Wasser und Abwasser-GmbH leitete, dass im Bereich des bestehenden Brunnens bereits mehrere Bohrungen erfolglos durchgeführt wurden, was auf die Bodenbeschaffenheit des Vorwaldgebietes zum Bayerischen Wald schließen lässt. Dazu müsste man mit der Erschließung eines neuen Brunnens ein weitläufiges Wasserschutzgebiet ausweisen, was bei der intensiven Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen unmöglich ist.

Für Bürgermeister Rudolf Müller ist der ständige Anstieg des Wasserverbrauchs auch dem Versiegen privater Brunnen im Außenbereich geschuldet, wodurch sich die Eigentümer an die gemeindliche Wasserversorgung anschließen mussten. Dagegen verursachen Rohrbrüche im gemeindlichen Wasserleitungsnetz nur geringe Wasserverluste.

Gerade im vergangenen Sommer wurde viel auf Gartenbesitzer geschimpft, die ihren Rasen und ihre Beete gegossen haben, jedoch haben sich fast alle Eigentümer von Neubauten Regenwasserzisternen eingebaut und das Gießwasser daraus entnommen. Der Bürgermeister legt großen Wert auf die Feststellung, die einzelnen Haushalte nicht mit Wasserverbrauchsgebühren zu belasten, die von der Allgemeinheit verursacht werden, wie Wasserverbrauch durch eine Übung der Freiwilligen Feuerwehr oder Wasserverbrauch am Friedhof durch das Bewässern der Gräber. Hier regte Fridolin Groiß an, auch für das Gießwasser im Friedhof eine Zisterne anzulegen und das Regenwasser des Kirchendaches hierin aufzufangen.

Zum Thema barrierefreie Gemeinde erläuterte Bürgermeister Rudolf Müller, die Gemeinde hat beim Amt für ländliche Entwicklung (ALE) einen Förderantrag zur Deckung der Kosten für ein Planungsbüro gestellt, das Möglichkeiten zur Beseitigung von vorhandenen Barrieren untersuchen soll. Seniorenbeirat Josef Wimmer berichtete, dass dieses Thema auch auf der Bezirksversammlung des Landesseniorenbeirates in Zwiesel aufgegriffen wurde. Dazu sollen in den Gemeinden sogenannte Wohnberater auf ehrenamtlicher Basis gesucht werden, die Hauseigentümer kostenlos beraten, wie sie ihr Heim barrierefrei umgestalten und Neubauten von Haus aus barrierefrei errichtet werden. Die Ausbildung der Wohnberater erfolgt in einem mehrtägigen Seminar, zu dem sich Interessierte anmelden können unter www.wohnungsanpassung-bag.de bei der regionalen Wohnberaterstelle. Auch Bürgermeister Rudolf Müller schlug in dieselbe Kerbe, denn anscheinend ist die barrierefreie Gestaltung von Häusern und Wohnungen nicht Teil der Ausbildung von Bauingenieuren und Architekten.

Zum Thema „Wohnen im Alter daheim“ verwies Bürgermeister Rudolf Müller auf das vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales aufgelegte Programm „Marktplatz der Generationen“ dessen Ziel es ist, die Lebensbedingungen so zu gestalten, dass sie den Bedürfnissen und Wünschen älterer Menschen entsprechen. Er hat gemeinsam mit den beiden Seniorenbeiräten an einem Workshop in Nürnberg teilgenommen und dazu wertvolle Informationen erhalten. Hierbei wurde die Installation einer Vernetzungssoftware für die Gemeinden angeboten und die Gemeinde Ruderting wurde, gemeinsam mit der Gemeinde Fürstenstein, für dieses Projekt als Pilotgemeinden ausgewählt. Das Projekt wird vom Freistaat für zwei Jahre begleitet und auch finanziell gefördert. Der Leiter des Projekts war bereits in der Gemeinde Ruderting und möchte sieben Bausteine zur Vernetzung generieren, wie niedergelassene Ärzte, Apotheke, Seniorenheim oder Gemeinderat. Bürgermeister Rudolf Müller will für die Gemeinde Ruderting mit der Vernetzung der Mitglieder des Gemeinderates untereinander beginnen um dies dann sukzessive auszubauen. Seiner Meinung nach muss die Gemeinde bereits jetzt die Strukturen schaffen für eine ältere Generation, die auch mit den modernen Medien umgehen kann.