Rekordhaushalt für Ruderting

Rekordhaushalt für Ruderting PNP-Bericht vom 15.12.2018

Haushalt von knapp zehn Millionen Euro für 2019 einstimmig verabschiedet – Investitionen in Schule, Kindergarten, Reisach

Sandra Niedermaier. Einen Haushalt mit einem Volumen von 9,7 Millionen Euro hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstagabend verabschiedet – das ist Rekord für die 3 131-Einwohner-Gemeinde Ruderting. „Wir haben einen gewaltigen Haushalt“, freute sich Bürgermeister Rudolf Müller dann auch sichtlich, als die Haushaltssatzung für 2019 noch im alten Jahr gänzlich ohne Diskussion einstimmig verabschiedet wurde. Zahlreiche Investitionen stehen für das kommende Jahr an, verkündete Müller: in Grundschule, Kindergarten, Feuerwehr, das neue Baugebiet Reisach und in die Breitbandversorgung.

Investitionen

Der Haushalt von 9,7 Millionen Euro gliedert sich in 3,8 Millionen Euro für Investitionen und 5,8 Millionen Euro für laufende Kosten. Über 900 000 Euro sollen 2019 der Grundschule zugute kommen: In Brandschutz – Treppenhaus, Brandschutztüren, Meldeanlagen – werden über 200 000 Euro investiert, bei einer 90-prozentigen Förderung über KIP-S. Für neue Fenster, Außentüren, Heizkörper, Außendämmung und eine dezentrale Lüftungsanlage sind 600 000 Euro vorgesehen, bei 70 Prozent Förderung über EFRE. Außerdem wird die Schule für ein schnelleres Internet ans Glasfasernetz angeschlossen.

Das Feuerwehrgebäude und der Bauhof werden weiter saniert: Wärmedämmung, neue Tore und Fenster, eine neue Hackschnitzelheizung, die Umstellung auf LED und der Einbau einer PV-Anlage stehen für 2019 an. Kostenpunkt: rund 284 000 Euro. Zudem bekommt die Feuerwehr ein neues Fahrzeug für rund 160 000 Euro, das pünktlich zum 125. Jubiläum der Feuerwehr Mitte des Jahres geliefert werden soll. Eine Summe von 530 000 Euro ist für den Kindergarten im Haushaltsplan vorgesehen. Rund 400 000 Euro davon sollen in die Neumodellierung des Außengeländes fließen. Die Maßnahmen hat der Gemeinderat mit Kindergartenpersonal und Elternbeirat besprochen. Das schräge Gelände soll großenteils ebenerdig gestaltet werden. Nasse Bereiche sollen über Entwässerungsmaßnahmen trockener werden, eine Abdichtung zum Gebäude hin geschaffen werden. Eine neue Terrasse, neue Spielhäuser und Spielgeräte und ein neuer Zaun sind vorgesehen. Eine Förderung gibt es dafür nicht, weil keine neue Kindergartengruppe eingerichtet wird. „Schade“, kommentierte Bürgermeister Müller. Er fügte an: „Das ist eine tolle Sache, das ist eine Investition für die nächsten 30, 40 Jahre.“ Die restliche Summe ist für die Umstellung auf LED, Lüftung und Reparaturen eingestellt. „Das müssen wir überlegen, ob wir das wollen“, sagte Müller – Zuschüsse über die Förderung Klimaschutz gäbe es jedenfalls.

Rund 300 000 Euro sind für den Kauf von Grundstücken für das neue Baugebiet Reisach vorgesehen. 325 000 Euro fließen in den weiteren Breitbandausbau über das Höfe-Programm.

Einnahmen – Ausgaben

Ruderting ist immer eine der ersten Gemeinden im Landkreis Passau, die ihre Haushaltssatzung verabschiedet – noch vor Jahresschluss, wie es auch gesetzliche Vorgabe ist. Andere Gemeinden hingegen lassen sich oft bis Mitte des Folgejahres Zeit, weil die Kalkulation naturgemäß einfacher ist, wenn schon alle Zahlen feststehen. Die Höhe der Schlüsselzuweisungen und der Kreisumlage kennt man auch in Ruderting noch nicht, doch verlässt sich auch dieses Mal auf die bisher immer recht genauen Schätzungen von Kämmerer Christian Stelzer.
Der kalkuliert für 2019 mit Schlüsselzuweisungen in Höhe von einer Million Euro, die zusammen mit 1,97 Millionen Euro aus der Einkommenssteuer zu den größten Einnahmen der Gemeinde zählen. Die Gewerbesteuereinnahmen liegen bei 500 000 Euro. Dazu kommen 284 000 Euro aus der Grundsteuer A und B.
Bei den Ausgaben wird laut Kämmerer die an den Landkreis zu entrichtende Kreisumlage mit 1,3 Millionen Euro die höchste Einzelsumme darstellen, gefolgt von einem Verwaltungsaufwand von 1,24 Millionen Euro und Personalausgaben von 1,09 Millionen Euro.

Schulden

Der Schuldenstand beträgt zum Ende dieses Jahres 1,78 Millionen Euro und wird im kommenden Jahr auf 1,9 Millionen Euro steigen. Die Schulden der Wasser- und Abwassergesellschaft der Gemeinde werden von 1,9 Millionen Euro Ende 2017 auf 1,75 Millionen Euro sinken. Das entspricht zum Jahresende 2018 einer Pro-Kopf-Verschuldung von 570 Euro; nimmt man die Wasser- und Abwassergesellschaft hinzu, liegt die Pro-Kopf-Verschuldung bei 1177 Euro. Der Schuldenabbau wird durch Sondertilgungen beschleunigt.

Vermögen

Die Rücklagen der Gemeinde stehen bei 951 000 Euro. „Die tatsächliche Zuführung zum Vermögenshaushalt übersteigt die Mindestzuführung erheblich“, freute sich Müller; und auch die freie Finanzspanne entwickle sich positiv. Als freie Finanzspanne bleibt der Gemeinde eine Summe von 438 000 Euro, hat Kämmerer Stelzer ausgerechnet. Zum Vermögenshaushalt können 412 000 Euro zugeführt werden.