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Zweifel an der Oster-Rallye

Ruderting, den 18. 12. 2018

Zweifel an der Oster-Rallye PNP-Bericht vom 18.12.2018

Mit 10 zu 6 Stimmen aber dann doch genehmigt

 

Zum 17. Mal soll nächstes Jahr die ADAC Oster-Rallye stattfinden, die der ASC Tiefenbach veranstaltet. Termin ist der 20. April, Karsamstag. Weil die Strecke zum Teil auf Straßen im Gemeindegebiet Ruderting verläuft, hat der Verein einen Antrag auf Straßensperrung gestellt, der in der jüngsten Gemeinderatsitzung diskutiert wurde.

Bei Bürgermeister Rudolf Müller hatte sich eine Anwohnerin gemeldet, die ihm dargelegt hatte, dass sie das Rennen aufgrund von Krach und Abgasen für die Anwohner an der Strecke für nicht zumutbar halte und die Rallye an sich für eine Verschwendung von Rohstoffen. Müller las Teile des Schreibens vor, das sie an ihn verfasst hatte, und informierte über einige Hintergründe des Rennens. So wird die Rennstrecke den Teilnehmern erst am Renntag selbst um 8 Uhr bekannt gegeben, um zu vermeiden, dass die Strecke schon in den Tagen vorher getestet wird. Für Testfahrten ist vor dem Rennen von 8 bis 11 Uhr Zeit; dabei sind schon alle angrenzenden Straßen, alle Feldwege abgesperrt. Sollte einer der Anwohner in der Zeit des Rennens einen Krankenwagen benötigen, wird das Rennen unterbrochen.

„Wir müssen den Einspruch der Anwohnerin ernst nehmen“, fand BfR-Gemeinderat Ludwig Kolbeck – und auch Gertraud Schultes (BfR) hielt die Einwendungen für „erheblich“. „Beim Karsamstag handelt es sich außerdem um einen stillen Feiertag“, sagte sie. „Und die gibt es ja ohnehin kaum mehr“, meinte Gertraud Brunnbauer (BfR) und erklärte, sie sei auch aus Gründen des Lärms und des Umweltschutzes dagegen. Eva Maria Fuchs (BfR) erkundigte sich, wie viele vergleichbare Rallyes es denn im Landkreis gebe. „Drei Städteveranstaltungen plus vier kleinere Rallyes“, war die Antwort von zwei Vereinsverantwortlichen, die im Publikum saßen.

Anderer Meinung war Alois Bredl (FWG): „Wir haben die letzten Jahre keine negativen Erfahrungen gemacht, wir kennen die Leute vom Verein, die die Rallye ehrenamtlich organisieren. Und was wäre dann mit den Fußballspielen, die an den Wochenenden stattfinden?“ 2. Bürgermeister Johann Streifinger (CSU) war die jedes Jahr wieder aufkommende Diskussion leid: „Die vom ADAC machen das bravourös. Wir dürfen auch nicht vergessen, wie viele Fremdenzimmer und Wirtshäuser davon profitieren.“ Auch Christian Schätzl (CSU) fand: „Bei Fußballspielen wird auch alles zugeparkt. Das muss man halt mal aushalten und mitziehen.“ Er kritisierte, dass die Veranstalter jedes Jahr eine Unterschriftenliste der Anwohner vorlegen müssten – wie sich durch Nachfrage bei den zwei Vereinsvertretern aber zeigte, handelt es sich dabei eher um eine freiwillige Geste des Vereins.

Die Verhältnismäßigkeit im Blick zu behalten, mahnte Markus Krenn (CSU) an: „Nur ein Anwohner hat einen Einwand vorgebracht und die Strecke ist lang. Das ist mir zu wenig, da müsste mehr kommen. Ich bin dafür.“ Eine ähnliche Position vertrat Bürgermeister Müller: „Wir haben viele Teilnehmer, viele Zuschauer und einen Einwand. Wenn wir ähnliche Kriterien für unser Dorffest anlegen würden, gäbe es kein Fest mehr.“ Er erinnerte daran, dass jedes Jahr eine andere Strecke gefahren wird, so dass nicht immer dieselben Anwohner von der Rallye betroffen sind. Er rief zur Abstimmung.

Mit zehn zu sechs Stimmen (Ludwig Kolbeck, Gertraud Schultes, Eva Maria Fuchs, Gertraud Brunnbauer, alle BfR, Elke Hoffman (CSU), Wolfgang Christmann (SPD)) genehmigte der Gemeinderat mehrheitlich den Antrag auf Streckensperrung. san