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Parken will geplant sein

Ruderting, den 28. 01. 2019

Parken will geplant sein PNP-Bericht vom 28.01.2019

Rudertinger Bauausschuss fordert von Bauherrn mehr Stellplätze ein

 

Eine längere Diskussion hat sich in der Bauausschusssitzung entwickelt, als Architekt Martin Denz die Pläne der Firma Altenbuchinger für ein Grundstück in der Bürgermeister-Jungwirth-Straße vorstellte. Der Entwurf gefiel den Gemeinderäten, doch eines störte sie: die Zahl der Stellplätze. 28 waren dem Gremium nicht genug.

Dabei hat der Bauherr schon Zugeständnisse gemacht. Eigentlich sollten auf dem Grundstück (Hausnummern 7, 9 und 11) ein länglicher Bau und ein Haus entstehen. Der Bebauungsplan hätte das erlaubt, doch den Nachbarn war der längliche Baukörper zu massiv, sie wollten lieber drei Häuser. Architekt Martin Denz änderte die Pläne. Sie sehen nun drei Gebäude mit je sechs Wohnungen vor. Die Größe der Appartements schwankt zwischen 45 und 119 Quadratmetern, darunter auch behindertengerechte, barrierefreie Wohnungen. Die Vorgaben aus dem bestehenden Bebauungsplan werden weitestgehend eingehalten, wie der Planer erläuterte, die isolierten Befreiungen, die der Bauherr benötigt, sind zumeist Details.

Doch die Gemeinderäte stießen sich an etwas anderem: der Anzahl der Stellplätze. Für die 18 Wohneinheiten waren bei der Präsentation 28 Stellplätze eingeplant, die meisten davon am Nordrand des langgezogenen Grundstücks. Laut den Vorgaben des älteren Bebauungsplans, der 1,5 Stellplätze pro Wohnung vorschreibt, wäre das genug. Die Praxis lehrt die Gemeinde jedoch inzwischen etwas anderes. Das weiß vor allem Ludwig Kolbeck (BfR), der als Postbote jede Straße der Gemeinde genau kennt: Zu viele Leute parken auf der Straße, gab er zu bedenken. Und störte sich an der ungleichen Verteilung der Stellplätze: Von dem untersten der drei Häuser werde sicher nicht jeder ganz oben parken und zu Fuß nach Hause gehen, vermutete er. Außerdem haben viele Haushalte auf dem Land inzwischen einen Zweitwagen. Deshalb sehen aktuelle Bebauungspläne zwei Stellplätze pro Wohnung vor. Und genau das forderten die Gemeinderäte auch für das Vorhaben der Firma Altenbuchinger. Hans-Jürgen Nirschl (CSU) sprach sich sogleich für zusätzliche Parkplätze aus, befestigt mit Rasengittersteinen, damit ein wenig Grün erhalten bleibt. Neben Kolbeck pflichteten ihm auch 2. Bürgermeister Hans Streifinger (CSU), Christian Schätzl (CSU), Günter Kampf (CSU) und Klaus Ziegler (FW) bei. Der Architekt blieb skeptisch: 36 Parkplätze ließen sich zwar auf das Grundstück „quetschen“, wie Denz sagte, aber dann blieben keine Grünflächen mehr. Außerdem sei es unwahrscheinlich, dass für ein Ein-Zimmer-Appartement zwei Plätze notwendig sind. Nirschl schlug einen Kompromiss vor: Der Planer soll am Südrand des Grundstücks zusätzliche Plätze einzeichnen. „Mit 34 kann ich auch leben.“

Ein weiterer Diskussionspunkt war die geplante Dacheindeckung: Denz hatte zwar kein Blechdach vorgesehen, der Bauherr ein solches aber angedacht. Für Kolbeck ein Unding. Es gebe bereits genügend Vielfalt bei der Dachgestaltung in der Siedlung, da müsse nicht auch noch ein Blechdach her, fand er. Der Bauausschuss gab schließlich gegen die Stimme von Ludwig Kolbeck sein Einverständnis zu den Plänen unter der Vorgabe, weitere Parkmöglichkeiten zu schaffen. Der Planer ergänzt nun einige Stellplätze, dann wird das Vorhaben diesen Donnerstag dem Gemeinderat präsentiert.

Nicht ganz glücklich war der Ausschuss auch mit den Plänen der Firma Schneider Bau GmbH, die an ihrer Grundstücksgrenze ein fünf Meter hohes Kragarmregal bauen möchte. Dass das Regal bis zu einen Meter an die Gemeindestraße heranrücken soll, gefiel dem Ausschuss nicht. Er gab seine Zustimmung nur unter der Bedingung, dass der Bauherr mindestens zwei Meter Abstand lässt.

Anregungen möchte Gertrud Brunnbauer (BfR) den Bauherren im neuen Baugebiet Reisach an die Hand geben. Sie regte in der Sitzung an, eine Broschüre mit Hinweisen auf Lichtverschmutzung, Versiegelung und Gartengestaltung an die Hand zu geben. Bürgermeister Rudolf Müller nahm die Anregung in seine Notizen auf. ska